Produktfotografie direkt beim Kunden vor Ort

Produktfotografie direkt beim Kunden vor Ort

Fotoshooting des Hamburger Produktfotografen Bernhard Classen

Produktfotografie unter oftmals improvisierten Rahmenbedingungen direkt beim Kunden vor Ort ist immer wieder eine besondere Herausforderung.
So auch in dem hier vorgestellten Beispiel, bei dem ich vor wenigen Tagen besonders robuste und schwere Herde aus Edelstahl fotografiert habe.
Meine Aufgabe als Fotograf bestand darin, die Edelstahl-Herde in mehreren Ausrichtungen auf hellem Hintergrund hochwertig in Szene zu setzen.

Das Foto in diesem Blogbeitrag zeigt die Vorbereitungen für das Fotoshooting.
Als „Fotostudio“ stand mir auf dem Firmengelände eine Garage zur Verfügung, die bereits zur Hälfte von einer Fahrzeug-Hebebühne in Beschlag genommen wurde.

Den Aufbau meines mobilen Fotostudios reduzierte ich daher auf ein Minimum. Dennoch ließ sich das Garagentor nicht mehr schließen.
So wehte also der Wind hinein und brachte die Stative zeitweise derart ins Schwanken, dass ich diese zusätzlich mit Sandsäcken stabilisieren musste.

Eine weitere Herausforderung stellten die sich kontinuierlich ändernden, teilweise extremen Lichtverhältnisse, dar.
Am Morgen zu Beginn des Fototermins schien die Sonne von hinten durch mehrere Fenster in die Garage hinein.
Im Laufe des Tages änderte sich der Sonnenstand und damit die Lichtsituation am Foto-Set. Am Ende des Fotoshootings schien die Sonne bereits durch das offene Tor in die Garage hinein.

Auf Grund des hohen Gewichts mussten die Produkte mit einem Gabelstabler transportiert und ausgerichtet werden.
Das bedeutete also: Den ersten Herd positionieren und die Beleuchtung einrichten, das erste Foto anfertigen. Danach den gesamten vorderen Bereich des Studios zur Seite räumen und öffnen, damit der Gabelstaple den Herd entweder drehen oder gegen ein anderes Produkt austauschen kann.
Anschließend wieder den ursprünglichen Studioaufbau herstellen und im einheitlichen Stil weiterfotografieren.

Das waren insgesamt schwere Rahmenbedingungen, um am Ende alle Produkte in einem einheitlichen Aufnahmestil (Licht, Farbgebung, Reflexionen etc.) darzustellen. Ganz abgesehen davon, dass mein Studioaufbau erheblich unter den Einwirkungen des Gabelstaplers litt.

Das Ergebnis lässt von den prekären Verhältnissen während des Fotoshootings nichts ahnen.
Das fertige Produktfoto hätte genau so gut in einem Großraumstudio entstanden sein können. Das wäre für meinen Auftraggeber allerdings mit einem großen logistischen Aufwand und deutlich höheren Kosten verbunden gewesen.
Und auch für mich als Fotograf ist ein Fotoshooting mit metallisch reflektierenden Produkten bei Wind und Sonnschein eine wesentlich spannendere Herausforderung.