Industriefotografie bei einem Automobilzulieferer

Industriefotografie bei einem Automobilzulieferer

In diesem Monat berichte ich von einer neuen Fotoproduktion für Industriefotos, die bei einem Automobilzulieferer stattgefunden hat.
Dort habe ich eine neu installierte Produktionslinie fotografiert, in der Kuka-Roboter unermüdlich ihre Arbeit verrichten.

Die orangefarbenen Kraftprotze verursachen dabei eine ganze Menge Krach und brauchen prinzipiell überhaupt kein Licht. Ihre Stellflächen werden – da in solchen Anlagen trotz aller Automatisierung immer noch ein paar Menschen im Einsatz sind – sicherheitshalber vollständig mit Gittern abgesperrt.
Bei den Stichwörtern „Automobilindustrie“ und „Roboter“ wusste ich also gleich: das wird ein Fotoshooting in einem verhältnismäßig lauten und schwach beleuchteten Umfeld. Außerdem dürfte es schwierig werden, eine freie Sicht auf die Szenerie zu bekommen.
Dementsprechend hatte ich für diese Fotoproduktion jede Menge Licht, Leitern und Stative in meiner Fotoausrüstung dabei – auf die Ohrenschützer habe ich allerdings verzichtet.

Die größte Herausforderung bei diesem Fototermin stellten allerdings weder die Dunkelheit noch die Absperrgitter dar sondern die Tatsache, dass die Industriefotos während des regulär laufenden Betriebs aufgenommen werden mussten, ohne diesen in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.
Aus diesem Grund wurde auch keine Vorbesichtigung der Industrieanlage durchgeführt.

Roboter diesen Kalibers lassen sich durch meine Anwesenheit ohnehin nicht aufhalten. Aber die Maschinen stoppten zwischendurch immer wieder ihre Arbeit, so dass Mitarbeiter die Stellflächen betreten konnten, um fertige Produkte zu entnehmen, Kontrollen durchzuführen usw.
Daher konnte ich meine Blitzlampen nicht aufstellen sondern musste den gesamten Zugangsbereich frei lassen – ausgerechnet in diesem Abschnitt gab es allerdings die interessantesten Fotomotive…

All meine leistungsstarken Blitzlampen blieben also in ihren Taschen.
Unter diesen Rahmenbedingungen musste ich etwas unkonventionelle Aufnahmetechniken zum Einsatz bringen, um sehr schnell die ansprechendsten Szenen mit ausreichend Beleuchtung einzufangen.

Während ich auf Motivsuche ging, fotografierte mein derzeitiger Praktikant, der mich noch einige Monate lang begleiten wird, einige Making-of-Aufnahmen:

Erst 1 Stunde vor Beginn des Fotoshootings hatte mich mein Auftraggeber angerufen und darum gebeten, ich möge doch bitte zusätzlich noch Filmaufnahmen der Anlage anfertigen.
Das war – vorsichtig formuliert – ein sehr kurzfristig geäußerter Wunsch. Filmsequenzen drehe ich ja nicht mal eben nebenbei zwischen der einen und der nächsten Fotoaufnahme.
Zunächst brauche ich eine gute Idee für eine stimmige „Geschichte“ und zahlreiche Filmsequenzen, um sie lebendig und informativ erzählen zu können.

In unserem Team ist eigentlich Jost Fink der Fachmann für die Filmaufnahmen (siehe den vorherigen Blogbeitrag „So funktioniert das: Produktvideo – Teil 1“).
Den konnte ich so spontan aber nicht mehr aktivieren. Daher fertigte ich zunächst die Industriefotos an und nahm direkt im Anschluss die Filmsequenzen selber auf.
Die Rahmenbedingungen vor Ort waren für die Filmaufnahmen vorteilhaft, so dass die Bordmittel meiner Spiegelreflexkamera und einige kleine Hilfmittel ausreichten.

Die Industriefotos wurden inzwischen fertig bearbeitet.
Die spontan in Auftrag gegebenen Filmsequenzen werden im Laufe der kommenden Wochen nach und nach aufbereitet und in einen Imagefilm verwandelt.